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So stellen Sie Ihren Nachbarn ruhig

22. Februar 2012

Lärm ist gesundheitsschädlich: Seelischer Stress, Schlafstörungen und Bluthochdruck sind mitunter die Folgen. Und da Gesundbleiben bekanntlich die Anti Aging-Maßnahme No. 1 ist, verdient auch der nachbarschaftliche Lärmschutz auf einfach-jung.de einer  Würdigung.

Für so manche Mitmenschen scheint Lärmmachen eine sportliche Herausforderung zu sein. Grobmotorisches Möbelrücken beim Putzen, Auslassen der unmusikalischen Ader an einem Instrument oder an Hasstiraden erinnernde „Gespräche“ zählen zu ihren Stärken. All dies selbstverständlich zur Unzeit nächtens oder nahezu pausenlos tagsüber. Auch Dauerhandwerker, weggehfaule Partylöwen oder echte Sportler, die ihre Wohnung mit der Wettkampfstätte verwechseln, sind vorzügliche Lärmstifter.

Zum Verdruss vieler Lärmopfer zeigen sich die Lärmtäter zumeist uneinsichtig und die Beschwerde beim Vermieter fruchtet erst nach längerer Leidenszeit, falls überhaupt. Will man nicht resignierend wegziehen, so kann vielleicht ausreichend Abhilfe geschaffen werden, wenn man alle zur Verfügung stehenden Register des Lärmschutzes zieht. Im Folgenden daher ein Blick auf die gängigen Lärmschutzmaßnahmen durch Schalldämmung und Schalldämpfung.

Schalldämmung: Viel Gewicht hilft viel

Durch Schalldämmung – das Spezialgebiet der Bauakustik – soll schlichtweg der Einfall von Schall am schützenswerten Ort bzw. die Lärmimmission verhindert werden. Entsprechend prallt der Schall an Dämmmaterialien ab bzw. wird reflektiert. Die Undurchlässigkeit des Dämmstoffs wird durch dessen Gewicht bestimmt. Je schwerer nun Seitenwände, Decken, Böden aber auch Türen und Fenster sind, desto bessere Dämmung wird erzielt, da viel Masse kaum in schallabgebende Schwingung zu versetzen ist. Bei Türen und Fenstern kann man je nach Einsicht und Kooperation des Vermieters bzw. der Miteigentümer aktiv werden, indem dickere Fenster und massivere Türen eingesetzt werden.

Ansonsten kann aus baustatischen Gründen nur sehr eingeschränkt schalldämmend eingegriffen werden. Falls überhaupt, dann würde nur das Anmauern einer dünnen Wand infrage kommen, die aber kaum zusätzlichen Lärmschutz bietet. Ihr versetztes Anbringen mit geringem Abstand zur eigentlichen Wand wäre um einiges nützlicher. Hier steht nunmehr die Schalldämpfung im Vordergrund. Bevor diese zweite Verschalung erläutert wird, zunächst ein paar allgemeine Ausführungen zu Schalldämpfung.

Schalldämpfung: Wattekammer für den Nachbarn

Schalldämpfende Maßnahmen sollen in der Regel den Schall am Entstehungsort im Zaun halten. Hierbei steht die Raumakustik im Vordergrund, bei der es vornehmlich darum geht, den innerhalb von Räumen auftretenden Widerhall zu eliminieren. Hierfür werden Schallabsorber verwendet, also poröse Stoffe, an deren vielen Angriffsflächen die auftretenden Luftmoleküle durch Reibung ihre Energie abgeben, wodurch Schallenergie in Wärmeenergie umgewandelt wird. Schallabsorber sind bereits Teppiche, Gardinen, Möbel, Bilder, Regale usw. Aus Sicht von Nachbarräumen wirken auch die schalldämmenden Stoffe absorbierend, wenn diese einen gedämpften Schall durchlassen.

Im Idealfalle würde nun der Nachbar sein Domizil reichhaltig mit Schallabsorbern voll stopfen. Tut er dies, so wird er im Endergebnis weniger Schall emittieren. Folglich braucht man aus Sicht des Immissionsortes weniger Schaldämmung, wenn gute Dämpfung am Emissionsort vorliegt. So braucht auch ein Jäger weniger schalldämmenden Gehörschutz, wenn an seiner Waffe ein Schalldämpfer montiert ist. Mag es der Nachbar nun einmal nicht kuschelig und barock eingerichtet, so kann man versuchen, in Übereinkunft mit den anderen Wohnparteien wenigstens im Treppenhaus schalldämpfend, zum Beispiel mit Schallschluckplatten, vorzugehen, falls es von dort aus in die Wohnung hallt.

Fremde Lärmemission fängt an der eigenen Außenwand an

Im Gegensatz zur reinen Lehre helfen Schallabsorber auch am Immissionsort. Mit diesen wird man, falls sie nach Innen gerichtet sind, nebst dem eigenen Echo wenigstens die Nachhallzeit von eindringendem Lärm verkürzen. Effektiver ist allerdings die Ausrichtung nach Außen. Am Immissionsort hilf nur eine zweite Verschalung, also die oben erwähnte zweite Wand, eine abgehängte Decke und doppelter Fußboden, die jeweils zumindest auch dämpfend gegen Lärmeinfall errichtet werden. Zumeist wirken diese Maßnahmen auch gegen eigene Schallemissionen und grundsätzlich wegen der hinzukommenden Masse auch schalldämmend. Im Einzelnen zu diesen Maßnahmen:

Mithilfe der zweiten Wand wird ein ungenutzter Zwischenraum geschaffen, den man mit Absorbern voll stopfen könnte. Opportuner ist aber die schalldämpfende Beschichtung der Rückseite der Innenwand, damit der zu schluckende Luftschall auf die Absorber trifft. Beim Fußboden hilft der schwimmende Estrich, also der Estrich der unverbunden mit den Seitenwänden auf einem Dämmstoff aufliegt, also quasi darauf schwimmt. Dieser Dämmstoff wie Mineralwolle oder Kork hilft auch gegen den eigenen, sogleich erläuterten Trittschall. Abgehängte Decken sind unterhalb der eigentlichen Decke montiert und bilden so eine zweite Barriere nach oben hin, die mit Schallabsorbern versehen ist.

Auf Lärmbrücken achten

All die bislang genannten Maßnahmen würden aber wenig nutzen, würde die Lärmausbreitung durch Schallbrücken begünstigt. Die Einschalung muss zwingend von der Außenschale entkoppelt vorgenommen werden, damit der Körperschall nicht ungehindert weitergeleitet wird. Körperschall entsteht, wenn Luftschall auf feste Gegenstände trifft und wird von diesen wieder rückseitig abgegeben. Klopfen an die Wand, Fallenlassen von Gegenständen oder das Auftreten auf den Boden führt ebenso zu Körperschall, wobei bezogen auf den Fußboden die Unterform des Trittschalls vorliegt. Zur Entkopplung werden weiche Materialien wie Gummi oder Filz verwendet, falls nicht von vorne herein, wie beim schwimmenden Estrich, die Entkopplung vorliegt. Bei abgehängten Decken kommen auch Federn zum Einsatz.

Es wird zurückgeschallt – nun ja, so ähnlich

Schalldämpfung kann auch anderweitig herbeigeführt werden, indem beispielsweise ein Gegenschall erzeugt wird. Dieses Prinzip kommt bei Schalldämpfern von Autos oder Waffen zum Einsatz. Allerdings wird der Gegenschall dadurch erzeugt, indem der Schall aus der Schallquelle selbst als Gegenschallquelle genutzt wird. Dies geschieht in Reflexionskammern und durch Schallüberlagerung (Inferenz) vermittels der Aufteilung und erneuter Zusammenführung des Schallstroms. Gegenschallmaßnahmen sind in Wohnhäusern sicherlich abstrus, dennoch kommt das Reflexionsprinzip quasi als Mitnahmeeffekt zum Einsatz. Eine vorzügliche schallreflektierende Barriere stellen nämlich Vorzimmer oder durch die zweite Verschalung geschaffene Hohlraum dar. Eine Umwidmung der eigenen Räume ist somit ins Kalkül zu ziehen, auch wenn dies einer Teilkapitulation gleichkommt. Aber der Lohn entschädigt schließlich für das Opfer.

Fazit

Werden alle Hebel konsequent in Gang gesetzt, dann sollte der Lärm auf ein erträgliches Maß zurückzudrängen sein. Man kann aber Vieles falsch machen, insbesondere was die Wahl der Dämmstoffe und der Schallabsorber sowie deren Anbringung angeht. Einen Profi zu Rate holen wird daher nicht schaden. Vielleicht ist mit dessen Hilfe sogar eine Oase der Ruhe drin.




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